Einleitung
Vor einiger Zeit wurde ich im Chinesischunterricht darauf angesprochen, wie ich es denn geschafft hätte, so flüssig Chinesisch zu sprechen. Wenn ich auch nicht viel kann, so hört sich das, was ich sage, wirklich „echt“ an. Dies ist meine Antwort auf diese Frage…
Motivation
Wir starten mit einem Vorhaben deshalb, weil wir davon ausgehen, dass es uns möglich sein wird, in weiterer Folge ein Ziel zu erreichen. Wir sind nicht unrealistisch in unseren Annahmen und wir nehmen uns die Zeit, daran zu arbeiten.
Wenn wir nicht davon ausgehen, dass wir es eines Tages erreichen könnten, würden wir es dann tun? Wenn es ein anderer Mensch geschafft hat, was spricht dagegen, dass wir es nicht auch schaffen könnten?
Talent?
Viele sprechen sich auf Talent aus, das sie ihrer Ansicht nicht haben, wodurch sie auch niemals in den Genuss kommen könnten. Ich halte nicht viel von dieser Ansicht, weil sie uns in dem Glauben lässt, dass unser Schicksal nicht in unserer eigenen Hand liegt. Angeblich wäre man entweder für etwas geboren, oder eben nicht.
Mir ist bewusst, dass manche Menschen größer sind als andere, dass sie dadurch prädestinierter sind höhere Früchte zu erreichen oder Basketball zu spielen. Inwieweit diese Eigenschaft in anderen Bereichen einen Nutzen bringt, ist fraglich.
Und würden wir jemals argumentieren, dieser Mensch hätte Talent für Baskettball? Wäre dieser Mensch vor 1000 Jahren geboren, hätte er dann dasselbe Talent gehabt? Wie kann jemand ein Talent für etwas haben, das es noch nicht gibt?
Übung!
Alles ist eine Frage der Übung. Wenn es einem Freude bereitet, Chinesisch immer wieder nachzusprechen, bis man es korrekt beherrscht, dann wir man es auch beim Lernen leicht haben. Wenn man das allerdings als Mühe und Anstrengung sieht, weil es einem keinen Spaß macht, dann wird man es schwer haben.
Dies wirkt offensichtlich, ist es jedoch nicht, wenn man einmal die Leute fragt, die eine neue Sprache lernen wollen. Sie wollen sie nicht wirklich lernen, sie wollen sie nur sprechen können um zu sagen, dass sie sie sprechen können.
Hürden bringen dich weiter
Jede Hürde nehme ich gerne, weil ich weiß, dass mir eine Überwindung derselben einen Nutzen bringen wird. Es ist nicht nur das, dass ich etwas verstanden habe, sondern, dass ich mir auch bei der nächsten Hürde leichter tun werde. Es kommt wirklich nicht darauf an, dass man alle Vokabeln perfekt beherrscht, sondern, dass man lernt zu lernen.
Es sind dies alles sehr offensichtliche Tatsachen, die man sich vielleicht öfter vor Augen führen sollte. Wer keine 5kg heben kann, der kann erst recht keine 10kg heben. Ist es so wichtig, dass man 5kg heben kann? Nur wenn man auch einmal 10kg heben können will. Es geht also nicht so sehr um die 5kg oder um die 10kg, sondern um die Fähigkeit, später noch mehr heben zu können.
„Every successful program you write is more than a solution to a current problem; it’s a potential source of analogies to solve future problems.“
V. Anton Spraul, Think Like A Programmer
Fazit
Konzentriere dich nicht so sehr auf die Hürde, sondern darauf, dass dir das Meistern dieser Hürde in Zukunft helfen wird. Indem du etwas meisterst, meisterst du nicht die Hürde, sondern dich selbst. Dadurch wirst du zum Meister.