Publizieren Sie, meine Herrschaften!
„Als Beispiel kann der Drang dienen, ein (manchmal hektisch verfasstes) Werk um jeden Preis zu publizieren und es unabhängig von Qualität der Leistung oder den Auswirkungen in die Öffentlichkeit zu bringen.“
Wikipedia, Graphomanie
Schreiben und publizieren Sie um jeden Preis. Es zahlt sich aus. Das Buch ist nicht perfekt? Wird es niemals. Es ist nämlich nicht möglich, ein perfektes Werk zu erstellen. Es ist schier unmöglich. Versuchen Sie es erst gar nicht, sondern tun Sie einfach, was Sie nicht lassen können. Auswirkungen? Welche Auswirkungen soll es geben? Meine Werke werden sowieso von niemandem gelesen.
Bisher hat sich das nur zu meinem Vorteil entwickelt. Klar sind nicht alle Bücher gut – die wenigsten sind tatsächlich von einem Wert, aber das soll der Leser beurteilen – doch die Freude an der Sache, also das Schreiben, das designen des Covers, das Publizieren, diese heilige Dreifaltigkeit dieses kreativen Projekts hat schon seine eigene Besonderheit. Wenn ich dann irgendwann über Aliens oder Magie oder eine Kombination Bücher publiziere, dann hat mich schlussendlich die geistige Umnachtung. Soll sie…
Mehr Output erstellen
Graphomanie, so scheint es, ist ein maßgeblicher Teil kreativen Outputs gewesen:
Noch immer – und das auf weitere Jahrzehnte hin – ist sie nicht zur Gänze veröffentlicht. Der Graphomane hat selbst wenig publiziert, wenn auch entschieden mehr als Baruch de Spinoza.
Hermann Kleiner, Leibnizens Denkschriften, S. 47
Unruhe
Wenn ich mich hiermit nicht selbst diagnostizieren möchte, will ich zumindest darstellen, wie es sich anfühlt. Es ist eine Unruhe, wie eine Panik, ich würde am liebsten irgendetwas tun, doch laufen und fitness helfen leider überhaupt nicht. Stattdessen muss ich schreiben, am Besten in mein Telefon, abseits vom Computer – denn dieser stresst mich.
Das kann natürlich niemand nachvollziehen. Das ist kein Hobby, sondern eine Obsession. Beinahe eine Manie. Vielleicht ist es das tatsächlich. Eine Manie. Ich muss einfach immer weiter schreiben, um die Gedanken aus meinem Kopf zu bringen. Schlussendlich bleibt dann etwas, was ich selbst analysieren kann.
Der Gedankengang
Dies ist das Endergebnis des kreativen Schreibprozesses, der sich Freewriting nennt. Ich versuche nichts zu erstellen sondern mache mir einfach Notizen. Eine Denkschrift. Leibniz hat auch einige davon erstellt. Es sind nicht anderes als aufgeschriebene Gedanken – es ist Denken auf Papier. Dies ist auf eigene Art befreiend…