Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Wie es scheint ist es nur wenigen Menschen erlaubt, gute Literatur zu verfassen. Es braucht Zeit, es braucht Geduld, doch die meisten Menschen haben beides nicht oder zumindest nicht genug davon, dass sie es fürs Bücherschreiben entbehren könnten. Es ist den Professoren an Universitäten vorbehalten, sowie jenen, die keiner geregelten Arbeit nachgehen müssen – so scheint es.
Oder vielleicht doch nicht?
Das Buch „Texte aus der Arbeitswelt seit 1961“ erschien im Reclam Verlag und beinhaltet eine Sammlung ausgewählter Kurzgeschichten, Gedichte und ähnlichem, nämlich alles, was man in relativ kurzer Zeit fertig stellen könnte. Es sind Geschichten der Arbeiter und Angestellten über ihren Alltag bei der Arbeit.
„Zu Hause brauche ich Stunden, um mich von der Arbeit auf die Freizeit umzustellen. Acht Stunden lang war ich Rädchen am Getriebe Band, jetzt will ich endlich wieder Mensch sein.“
– Günter Wallraff, Am Fließband
Gedanken, die manche von uns vermutlich sehr genau nachvollziehen können. Eine philosophische Ausarbeitung ist dieses Buch ganz gewiss nicht, doch erhebt es auch keinen Anspruch darauf. Es sind einfach Geschichten. Durch diese Geschichten erhalten wir einen Einblick in den Alltag dieser Menschen die unter anderem, wie Günter Wallraff, am Fließband gearbeitet haben.
Ob uns diese Geschichten nun gefallen oder nicht sei dahingestellt, denn auch darauf erhebt dieses Buch vermutlich keinen Anspruch. Es muss kein Bestseller sein, das Buch war vermutlich dazu gedacht, große Einnahmen zu erzielen. Die Autorinnen und Autoren erhielten für ihre kleinen Beiträge womöglich auch keine Tantiemen. Es ist ein kreatives Projekt, das gemeinsam erstellt wurde.
Schreib einfach, egal wie gut du bist
Jemand meinte einmal zu mir, dass man nur dann Bücher schreiben sollte, wenn man sie auch gut schreiben würde. Diese pseudo-elitäre Einstellung liegt leider vielen Menschen zu Grunde die meinten sie wären nicht in der Lage kohärent zu schreiben – aber sie täten sich gerne trauen wenn sie es nur könnten.
Das Buch „Texte aus der Arbeitswelt seit 1961“ ist meiner Meinung nach ein Zeugnis der Kreativität dieser Menschen. Ein gemeinsames Projekt, das – auch wenn es keine literarischen Preise gewinnen wird – durchaus lesenswert ist. Aber vor allem hat es mich wieder daran erinnert, dass wir alle Bücher veröffentlichen sollten – und bevor sich hier jemand beschwert dies würde zu viel Papier verbrauchen und wäre schlecht für die Umwelt: Auch ein Ebook wäre möglich.
Fazit:
Schreib dein Buch, egal ob du glaubst schreiben zu können oder nicht. Wenn du es nicht alleine schaffst, such dir jemanden mit ähnlicher schriftstellerischer Erfahrung, der auch sein Buch schreiben will, dann schreibt ihr gemeinsam.