Ein neuer Weg zu argumentieren

Vielleicht ist es kein neuer Weg, denn er baut auf altbekannten Wegen auf. Es geht darum, dass man, anstatt in eine Diskussion mit irgendeiner Person, gemeint ist vor allem online, zu gehen, die Argumentation schlüssig auf mehreren Seiten vollzieht. Dies publiziert man als PDF und teilt es mit der jeweiligen Person. So entsteht ein kleines ebook, das mit der Welt geteilt wird.

Der Sinn einer Diskussion ist nicht, um Recht zu behalten, sondern der Erkenntnisgewinn. Man argumentiert vorerst nicht, man arbeitet etwas aus. Diese Ausarbeitung kann man teilen. Bis man etwas dazu ausgearbeitet hat, kann es jedoch sein, dass es die andere Person nicht mehr interessiert. Doch zumindest man selbst hätte bei diesem Vorhaben etwas gelernt.

Auf diese Weise lernt man immer etwas Neues dazu. Außerdem ergibt es mehr Sinn, auf diese Art eine Diskussion zu führen. Diffamierungen werden sehr häufig gebraucht bringen jedoch sehr selten ein sinnvolles Ergebnis. Es ist daher anzuraten, eine solche Ausarbeitung zu schreiben, sollte man zu einer Diskussion beitragen wollen. 

„Unsere Gedanken bekämen damit die Gestalt mathematischer Formeln. Dann hätte man eine Sprache, die so unfehlbar wäre wie die Mathematik. In Zukunft würden sich dann zwei Menschen, die sich über eine Sachfrage streiten, nur zurufen: „Rechnen wir!“ und bald würden sie die Lösung haben.“

Eike Christian Hirsch, Der berühmte Herr Leibniz

Logische Argumentation mit mathematischen Formeln, Erkenntnisgewinn durch fachliche Ausarbeitungen, Diskussionen in Form von verschiedenen Schriften – Denkschriften, Discourses, Flugblättern, Skizzen, … – das wäre doch eine Welt, in der man sich wohl fühlt. Argumentativ dumme Beiträge würden reduziert und an ihrer Stelle treten sinnvolle Auseinandersetzungen.

„Diesen Fortschritt hatte schon der englische Denker Thomas Hobbes kommen sehen. Ähnliche Ideen waren von Descartes oder Bacon entwickelt worden, aber Leibniz meinte, nun alles zusammenfassen zu können. Auch wollte er die gute alte Logik, die damals in keinem hohen Ansehen mehr stand, wiederbeleben und ausbauen.“

Eike Christian Hirsch, Der berühmte Herr Leibniz