Fairerweise ergibt sich durch die Umstände auch die Gestalt einer fremden Wahrnehmung, die sich zumeist auf die Beschaffenheit des Textes, nicht aber auf die eigentliche Gestalt, den Charakter, die Einheit desselben bezieht. Vielleicht möge ich aber auch unrechtmäßig verurteilen, doch die Erfahrung hat gezeigt, dass der Blick auf das Werk von vornherein ohne inneren Zusammenhang geschieht. Sie bemühen sich nicht, die logische Thematik zu verstehen und theoretische Abstraktionen der philosophischen Gebilde zu durchdringen. Dadurch entstehen keine Interpretationen, sondern höchstens Urteile.
Im Grunde wird dabei alles außer acht gelassen, was dem eigentlichen Text anhaftet, was von irgeneinem intellektuellen Wert sein könnte. Was sich subjektiv konstituiert ist, hinsichtlich der Gebilde („gemeint sind Theorien“), keine prinzipielle Einsicht, oder ein Verständnis, das zeigen würde, man habe sich in der Tat mit der Thematik befasst. Man begnügt sich mit der subjektiven Darstellung, ohne analytisch zu Ende zu denken, und ohne das Werk im wirklichen Sinne zu durchdringen.
Alsbald ergibt sich daraus, fortan weitere Meinungen von außen in diesem Sinne nicht weiter anzusehen, und entsprechende Urteile undifferenziert zu belassen. Innerhalb der Urteilsmodalitäten, derer sie sich bedienen, können wir ferner aus diesen ableiten, dass sie sich gewissermaßen über alle Möglichkeiten erstrecken. Doch Aussagen, die daraus entstehen, mögen in dieser Allgemeinheit entsprechend – dass derer Art miteinbezogen werden sollten – in gewisser Form, sofern ja die Gestaltung derselben von einer Art und Weise entspringt, im Eigentlichen weder hypothetisch noch analytisch geltend gemacht werden. Oder um es hervorzuheben: Die Untersuchung der eigentlichen Wahrnehmung, können wir, wie schon gesagt, nicht vollziehen. Was für dieses Wissensgebiet wesentlich wäre, sei jedoch das Urteil über die Anschauung, nicht aber über das daraus resultiernde Urteil, das der Wahrnehmung entspringt.
Die fremde Wahrnehmung ist daher solange ein Mysterium, bis das gesetzte Objekt, in einem solchen Prozess Anteilnahme erfährt, wodurch das Urteil einer theoretischen Analytik gleichkommt. Erst dann, und nur dann, wenn sich eine entsprechende Artikulation gebildet hat, und ein Verständnis der Materie ersichtlich sei, können wir dasselbe Urteil, nach den bisher betrachteten Bereichen und besonderen Gebieten, was ihre Gegenständlichkeit betrifft, als ein rein objektives Urteil einteilen.