Wie man geniale Entscheidungen trifft

Einleitung

Wenn ich mich zurück erinnere, so gab es einige wenige Entscheidungen, die nachträglich maßgeblichen Einfluss auf mein Leben hatten – positiv war es am Ende auch immer. So kam es, dass die Entscheidung in Crypto zu investieren eine sinnvolle war, ebenso wie die Entscheidung, Bücher zu schreiben, zu studieren, und so weiter.

Doch es waren meine eigenen Entscheidungen und vor allem meine eigenen Überlegungen. Es ist nicht so, dass man mir irgendwann gesagt hat, dass ich es genau so tun sollte. In diesem Beitrag versuche ich nun, in einer Weise darzustellen, wie man geniale Entscheidungen trifft.

„Das Talent gleicht dem Schützen, der ein Ziel trifft, welches die Übrigen nicht erreichen können; das Genie dem, der eines trifft, bis zu welchem sie nicht ein Mal zu sehn vermögen.“

Arthur Schopenhauer

Überlegungen

Um zu erkennen, wie man geniale Entscheidungen trifft, möchte ich von den Ergebnissen (oben exemplarisch präsentiert) ausgehen und reverse-engineeren, also die Überlegungen und Gefühle dahinter, die überhaupt zu solchen Entscheidungen geführt haben.

Ich habe das oft bei Entscheidungen gemacht, die zu einem schlechten outcome geführt haben, um nicht noch einmal eine ähnlich (dumme) Entscheidung zu treffen, jedoch bisher noch nie bei den positiven1.

Zuerst einmal sei gesagt, dass die Entscheidungen, die getroffen wurden, auf Überlegungen beruhen. Wenn es um meine eigenen geht, so kann ich sagen, dass diese Überlegungen niemals perfekt gewesen sind, sondern die zu diesem Zeitpunkt besten waren, die ich meiner Meinung nach hätte tun können. Sie beruhten auf rationalen (nicht emotionalen) Gründen und ich konnte mich immer wieder darauf beziehen, warum ich mich so entschieden habe.

Ich kann nicht in die Zukunft sehen, daher kann ich auch nicht wissen, welche weitreichenden Einfluss meine Entscheidungen haben werden. Was ich jedoch weiß, ist, dass diese Entscheidungen, wie ich sie oben präsentiert habe, nicht leichtsinnig getroffen wurden.

  1. Es wäre zum Beispiel leichtsinnig, sich für etwas zu verpflichten, wenn ich weiß, dass ich es nicht einhalten kann.
  2. Andererseits wäre es ebenfalls leichtsinnig, sein Leben von etwas abhängig zu machen, das auf den Entscheidungen anderer Menschen beruht.

Beispiel: Kredit

Nehmen wir zum Beispiel eine monatliche Zahlung für einen Kredit. Wir wissen genau, dass Unternehmen (und auch Banken) immer wieder ihre Konditionen verändern können (ja sogar während der Vertragslaufzeit), daher ist eine solche Verpflichtung nicht nur mit dem Risiko eines Zahlungsausfalls (Job verloren), sondern auch mit einer Änderung der Konditionen verbunden.

Nicht nur würde ich mich selbst für etwas verpflichten, das ich vielleicht irgendwann nicht einhalten kann (denn Veränderung findet stetig statt), sondern ich wäre der Willkür anderer Menschen ausgesetzt.

Beispiel: Studium

Ich war mir zu dem damaligen Zeitpunkt durchaus bewusst, was es bedeutet, sich für ein Studium anzumelden. Ich habe mich daher nicht für ein Vollzeitstudium entschieden und vor allem nicht für ein Studium, das mich verschuldet, oder einen wesentlichen Teil meines Ersparten verzehrt, hätte.

Es verwundert mich trotzdem jedes Mal, warum sich Menschen dafür verschulden würden…

Beispiel: Coin

Einen großen Teil meines ersparten Geldes auf einen einzigen Coin zu setzen ist ein Risiko, aber immer nur insofern, als es das Geld betrifft, mit dem ich spekuliere.

1. Fazit

Ich hätte vielleicht früher investieren können, ich hätte früher studieren können. Welchen Unterschied macht es, das jetzt zu wissen?

  • Doch ich hätte nicht früher genau dieses Studium wählen können
  • Ich hätte nicht früher genau diesen Coin kaufen können.

Ich hätte vermutlich ein anderes Studium gewählt (was ich auch tat) oder einen anderen Coin (was ich ebenfalls tat). Es war auch nicht mein immer-wiederkehrende Auswahl eines Studiums (ich hatte vorher nicht so oft studiert) oder eines Coins (ich habe nicht in zehn andere davor investiert oder mein investment diversifiziert, wie man so schön sagt).

Damit wird klar, dass das Ergebnis NICHT Zufall war,
weil ich von allen Versuchen einen Gewinner dabei hatte.

Später natürlich, habe ich versuche, dasselbe Ergebnis mit anderen Coins zu erzielen, eben weil ich dachte, ich hätte nun den heiligen Gral gefunden, leider jedoch ohne Erfolg.

Damit wird für mich klar, dass man eben nicht Herumprobieren sollte,
ganz gleich bei welcher Sache, und darauf hofft, dass es irgendwann passen wird.

Ebenso kann man nicht versuchen, die beste Entscheidung treffen, oder die beste Nutzung der eigenen Zeit anstreben, da man nicht in die Zukunft sehen kann. Natürlich wird eine Entscheidung immer aus einer persönlichen Motivation heraus getroffen. Sowas wie „ich will studieren“ ist jedoch nicht ausreichend.

2. Fazit

Es ist schwierig, herauszufinden, wie man sich richtig entscheiden soll. Wichtig ist daher, vielleicht die Kriterien für eine wohl-überlegte Entscheidung zu definieren.

Kriterien

Motivation

Es ist wichtig, die Motivation hinter einer Entscheidung zu hinterfragen. Woher kommt also diese Motivation? Ist es etwas, das dir jemand gesagt hat, das du tun sollst2, oder ist es dir selbst in den Sinn gekommen?

  1. Die Motivation „Programmieren lernen“ war größer als „Studieren“. Studieren war nur ein Mittel zum Zweck.
  2. Weder das Studium noch der Coin wurde mir von irgendjemandem empfohlen.

Auf Basis welcher Motivation sollte man keine Entscheidung treffen?

  1. Aus Angst, Furcht, oder ähnlichen emotionalen Gründen
  2. Aus Hype oder ähnlichen emotionalen Gründen
  3. Aus Stress oder ähnlichen emotionalen Gründen

Oftmals ist es auch in Ordnung, keine Entscheidung zu treffen. Dies ist jedenfalls besser, als eine unüberlegte Entscheidung zu treffen. Ich weiß, dass es oftmals scheinbare Gründe gibt, warum man sich trotzdem ad-hoc entscheiden muss. Doch nichts (außer die eigene Gesundheit) Bedarf einer solchen stressigen Entscheidung.

Schwierigkeit

Ich spreche oft davon, sich schwierigen Dingen zu widmen, das Komplexe zu lernen… Aber das bedeutet nicht, sich bei etwas durchkämpfen zu müssen, das einfach nicht funktioniert. Zum Beispiel sind unechte (z.B. politische) Hürden oftmals ein Indikator dafür, dass es nicht die richtige Entscheidung ist.

Blick in die Zukunft?

Wir können nicht in die Zukunft sehen. Unsere Entscheidungen sollten jedoch auf Annahmen über die Zukunft basieren. Diese Annahmen basieren wiederum auf Fakten. Fakten kann man studieren. Indem man sie studiert, kann man bessere Annahmen treffen. Man kann Hypothesen aufstellen, dass sich diese auch in Zukunft bewahrheiten werden, und nach diesen leben.

Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass diese Annahmen keine Wünsche sein sollten, wie wir die Welt gerne hätten. Sollten sich unsere Annahmen als falsch herausstellen, müssen wir diese (wieder) hinterfragen.


  1. Was ich allerdings schon zur Genüge tue, ist, meine Überlegungen und Gedanken vielerlei in diesem Blog zu veröffentlichen. Es sind Erinnerungen, warum ich mich so entschieden habe. ↩︎
  2. Memo an mich selbst: ich nicht von anderen zu Handlungen verleiten lassen, die man selbst nicht überlegt hat ↩︎