Einleitung
Selten wird man ein Buch finden, bei dem man wirklich in jeder Hinsicht, in allem was der Autor schreibt, zustimmt. Noch eher ist es der Fall, dass man zumindest eine Sache findet, mit der man nicht übereinstimmt.
Wenn man jedoch dann das Buch abbricht, eben nur deshalb, weil der Autor in dieser einen Sache nicht ganz genau die selbe Ansicht hat wie man selbst, dann beraubt man sich jeglicher Grundlage etwas Neues lernen zu können.
Was ist Zen?
In einer Geschichte über den Zen-Buddhismus, sucht der wissbegierige Schüler einen alten Weisen auf. Er möge ihm doch bitte Zen erklären, denn der Schüler will ebenso erleuchtet sein wie der große Meister.
Nun gut, antwortet der alte Weise, bitte gib mir diese Tasse dort drüben. Bevor wir beginnen möchte ich noch etwas Tee trinken. Der junge Schüler stellte die Tasse fein säuberlich vor den großen Zen-Meister. Dieser nahm die Teekanne und goss den Tee in die Tasse. Als die Tasse bereits voll war, hielt der Weise jedoch nicht inne, sondern schenkte noch mehr ein.
Da sprach der alte Weise:
Diese alte Parabel erinnert uns an den Wert des „Beginner‘s Mind“ – offen und neugierig zu sein, statt engstirnig und auf Vorstellungen beharrend. Auch als gebildete Erwachsene müssen wir unsere Annahmen loslassen und Platz schaffen, um die Welt mit neuen Augen zu sehen, neue Dinge zu lernen und unseren Horizont zu erweitern.
Leere deine Tasse
Voreingenommenheit beschränkt uns in unserer Kapazität neue Ansichten anzuhören und zu verstehen. Nur wenn wir unser Ego loslassen und offen und empfänglich für neue Ideen sind, können wir neue Lehren aufnehmen und die Welt klarer sehen. Das bedeutet manchmal auch, über den eigenen Schatten zu springen.
Um neue Ansichten zulassen zu können, müssen wir unsere Tasse leeren und sie von jeder Voreingenommenheit befreien. Dies umfasst unsere Meinung über Menschen, Kulturen, Dinge und vieles andere.
Dies ist nicht immer leicht…
Die Meinung der anderen
Das bedeutet jedoch nicht, dass man immer und überall die Meinung aller Menschen anhören muss. Doch wenn man sich schon die Mühe macht, wie eben der junge Schüler, einen alten Weisen aufzusuchen um sich seine Ansichten anzuhören, oder sich ein Buch kauft, weil man an den Ansichten des Autors interessiert ist, warum ist man dann dennoch noch so voreingenommen?
Fazit
Es kommt immer wieder vor, dass jemand über eine Sache eine andere Meinung hat als ich. Oder vielleicht ist auch das, was er über eine Sache sagt komplett falsch. All das kann vorkommen. Wenn es jedoch etwas anderes war, als diese Sache, weshalb ich eigentlich zu ihm kam, dann werde ich diese Sache einfach ignorieren.
Wie gesagt, ist dies nicht immer leicht…