Opfermentalität

Einleitung

Die Opfermentalität der Menschen auf ihre selbst erschaffenen Umstände:

Eine Frau mit Kinderwagen steigt in die Straßenbahn ein. Unglücklicherweise ist der Platz, der für Personen mit Kinderwägen gedacht ist bereits von einem älteren Herrn belegt. Nun steht sie unaufhaltsam in der Mitte des Waggons, ohne Rücksicht darauf, ob sie den Eingang somit versperrt oder auch nicht. Sie hätte sich auch entscheiden können, den nächsten Zug zu nehmen, oder nicht mit dem Kinderwagen in eine Straßenbahn zu steigen, oder überhaupt erst kein Kind zu bekommen. 

Der alte Mann hingegen, der ihren vermeintlichen Platz belegt hat, der hatte keine Wahl alt zu werden. Dennoch ist die Frau durchaus empört, man möge ihr doch bitte irgendwie einen Platz zur Verfügung stellen, denn immerhin sei sie mit Kinderwagen hier.

Die Situation

Eine solche Situation könnte man als asymmetrische Verantwortung oder selbstgeschaffene Last bezeichnen. Die Frau hat sich bewusst dafür entschieden, ein Kind zu bekommen, und trägt daher eine gewisse Verantwortung für die daraus resultierenden Umstände, während der ältere Mann das Altern als unausweichliche Tatsache hinnehmen muss.

Dieser Gegensatz zwischen einer freiwilligen Entscheidung und einer unvermeidlichen Lebensrealität verdeutlicht ein Ungleichgewicht in den Ausgangsbedingungen der beiden Personen. 

Man könnte es auch als freiwillige Einschränkung bezeichnen, da die Frau durch ihre Entscheidung für das Kind und den Kinderwagen in dieser Situation Einschränkungen in Kauf genommen hat, während der ältere Mann in seiner Situation keine Wahl hatte.

Opfermentalität

Die Frau versuchte jedoch in diesem Fall, sich so darzustellen, als sei sie in der Situation unfreiwillig oder zwangsläufig. Die Situation, in der sich jemand so darstellt, als hätte er keine Wahl gehabt, obwohl die Situation auf einer bewussten Entscheidung beruht, kann als Opferhaltung oder Opfermentalität bezeichnet werden.

Ein weiterer Begriff wäre Externalisierung der Verantwortung, bei dem die eigene Verantwortung für eine Entscheidung auf äußere Umstände oder andere Personen abgeschoben wird, um sich als Opfer der Situation darzustellen.

Warum?

Warum tun Menschen das und ist dies nicht eine Ausprägung der Unfähigkeit, Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen? Wie weit kann man vorausdenken? Hätte sie sich nicht in diesem Moment denken können, dass ihre Situation aus ihrer eigenen Handlung resultiert?

Meister des Schicksals

Es ist ganz gleich, welche Situation sich ergibt, denn man hat sie selbst verursacht.

Irgendwann, im Laufe der Zeit, gab es einen Punkt im Leben, in der eine andere Entscheidung zu einer anderen Endsituation geführt haben hätte können. Sei dir also immer im Klaren, dass du jede Situation, die dir widerfährt, auch verursacht hast.

Erst wenn du das verstanden hast, kannst du etwas für deine Zukunft verändern.