Eine Fortsetzung von Etwas Neues lernen.
Einleitung
Vor langer Zeit hätte ich behauptet, dass es wichtig ist, ein Ziel zu haben, wenn man etwas liest oder lernt, was man nur braucht. Die eigenen Fähigkeiten zu verbessern und die beste Version seiner selbst zu werden. Das erscheint mir jedoch egoistisch und nicht innovativ. Was macht es am Ende aus, wenn man stirbt und alles mit einem geht? Warum legen sie so viel Wert darauf, eine Fähigkeit zu verbessern?
Was lernen?
Was ist dieses Wissen, das wichtig ist? Wer definiert das? Woher soll denn jemand wissen, ob einem das Wissen, von dem er nichts weiß, wichtig ist? Geht es denn wirklich nur darum, etwas zu lernen, was man später auch einmal brauchen kann? Dann meinte ich vielleicht man sollte das lernen, was einen interessiert. Aber wie soll man denn wissen, was einen interessiert, wenn er es nicht kennt?
Heute würde ich sagen: lerne.
Was ist lernen?
Mit „lernen“ damit meine ich nicht einfach nur Informationen zu konsumieren. Denn es ist ein wesentlicher Unterschied, ob etwas auf Anhieb leicht verständlich ist oder oder ein wenig Anstrengung erfordert. Man kann einen Medium-Artikel lesen, der mit Binsenweisheiten gefüllt ist und trotzdem nichts daraus lernen. Man kann durch solche Artikel in der eigenen Ansicht bestärkt werden, aber auch nicht mehr. Vielleicht erfährt man etwas Neues, aber man hat nichts Neues gelernt.
Unter lernen verstehe ich das Verständnis von Konzepten. Es geht nicht allein darum, Informationen wiedergeben zu können. Das ist ein Nebeneffekt des Lernens, zeigt aber nicht, ob wir viel gelernt haben. Wenn ich Faktenwissen lerne, und dadurch nun weiß, dass afrikanische Sprachen durch Joseph Greenberg in vier Gruppen eingeteilt wurden (Afroasiatisch, Niger-Kongo, Nilosaharanisch, Khoisan) so wird mir das vielleicht nicht unmittelbar einen Nutzen bringen. Vermutlich werde ich es auch ziemlich bald vergessen.
Jedoch wird es mir im weiteren Verständnis dieser Sache, auf lange Sicht, einen Nutzen bringen.
„Memorization creates the repertoire of what we think about.
Jim Kwik, Limitless
Nobody can think in a vacuum of information.“