Es ist okay zu glauben es besser zu wissen und es dann nach der eigenen Ansicht zu tun, auch wenn bereits sehr oft gezeigt wurde, dass die eigene Wahrnehmung durch kognitive Verzerrung beeinflusst wird und wir deshalb nicht immer die klügsten Handlungen setzen, selbst wenn wir das meinen zu glauben.
Dennoch, und davon bin ich überzeugt, ist es besser eine Handlung zu setzen, von der man überzeugt ist, als eine, von der man es nicht ist. Daraus lernen muss man nur, wenn sich diese als Fehler entpuppt; doch niemals kann man solch eine Entscheidung bereuen. Schließlich hat man sie nach besten Wissen und Gewissen und mit den Informationen, die einem damals zur Verfügung gestanden sind, getätigt.
To go wrong in one’s own way is better than to go right in someone else’s
Fyodor Dostoevsky, Crime and Punishment
Blöd nur, wenn sich die eigene Meinung nicht auf einer Analyse der vorhandenen Daten sondern aufgrund von subjektivem Empfinden gebildet hat.
Was man immer abwiegen sollte sind Risiken und Wahrscheinlichkeiten solcher Risiken. Sicherheit sollte man lernen selbst zu beurteilen, egal was Experten meinen (zu glauben).
Wenn man es nicht besser weiß, dann ist es in Ordnung zuzuhören – so lernt man selbst etwas dazu. Schließlich sollte man trotzdem, nach einer gewissen Zeit, auch diese Informationen neu bewerten.
Die Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ereignisse. Man kann und sollte jedoch die Ursachen solcher Ereignisse aus der Vergangenheit beurteilen und sich wiederum fragen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das Gegenteil davon eintritt.
Das Vertrauen in andere Menschen und Institutionen ist schnell gegeben. Dies führt jedoch leider zu großem Unheil, weil auch diese Menschen nur Menschen sind. Man selbst ist dann Leidtragender, aber zumeist nicht diese Menschen.
Es ist daher äußerst wichtig, sich nicht auf die Meinung anderer Menschen zu verlassen, sondern zu lernen Situationen selbst einzuschätzen. Wenn man das nicht kann, dann sollte man zumindest das Risiko versuchen einzuschätzen, das sich aus dem Einhalten oder Nicht-Einhalten solcher Meinungen ergibt.
Auch das sollte man regelmäßig neu bewerten.
Es ist daher viel wichtiger zu lernen, Risiken und Wahrscheinlichkeiten solcher Risiken einzuschätzen, als alles immer „richtig“ zu entscheiden. Der Risk-Reward-Ratio spielt dabei eine große Rolle – aber nicht nur in Bezug auf Finanzen, sondern auf alle Entscheidungen des Lebens.
Nicht nur auf jene, die man trifft, sondern auch auf jene, die man stattdessen treffen könnte. Die perfekte Entscheidung gibt es nicht. Wie sollte man sich also entscheiden? Nach besten eigenem Wissen und Gewissen.
Eine regelmäßige Beurteilung gegebener Umstände kann anstrengend sein. Man würde sich am liebsten zurücklehnen und einfach entspannen. Das Leben laufen lassen. Alles so weiter tun, wie es bisher funktioniert hat. Und vielleicht geht das auch einige Zeit gut.
Viele sind davon überzeugt, auch in Zukunft noch recht zu haben, selbst wenn ihnen neue Informationen zukommen. Sie wollen dann ihr Weltbild nicht über den Haufen werfen. Sie klammern sich viel zu sehr an die ursprüngliche Ansicht.
Die Meinung zu ändern würde ja bedeuten, dass man die ursprüngliche Meinung revidiert. Man gibt zu, dass man vorher falsch gelegen ist. Das ist dann besonders schwierig, wenn man es noch nie gemacht hat. Man hat Angst um der Konsequenzen.
Doch die Konsequenzen sind meist schlimmer, wenn man trotz neuer Informationen und Intuition seine Meinung nicht revidiert, selbst wenn man es heute besser wüsste.