Zum Spaß studieren

Das Leben ist kein linearer Weg, doch die Menschen glauben, dass es so ist. Geh zur Schule, studiere, bekomm einen Job, mach Kinder, sterbe. Dieses Verständnis eines Lebens ist in vielen Köpfen verankert. Alles, was nicht dieser Vorstellung entspricht, wird als Abweichung angesehen, die sie auch nicht nachvollziehen können.

Nicht nur das; sie können auch rein gar nichts damit anfangen, warum sich jemand anders verhalten würde. Bin ich nun unfähig Menschen zu verstehen oder sind sie es?

Jedenfalls können sie daher auch zumeist nicht verstehen, warum jemand zum Spaß studieren würde, ohne sich zum Ziel zu nehmen, dieses in irgendeiner Weise zum Beruf zu machen. Das Studium sei doch ein wesentlicher Grundbaustein der nachfolgenden Karriere.

Der Arbeitsmarkt ist von vielen – vor allem unvorhersehbaren – Faktoren beeinflusst. Er ist im ständigen Wandel und wir müssen uns auf die Veränderungen vorbereiten, bevor wir wissen, dass sie passieren werden. Wir können sie jedoch nicht vorhersehen, wir können nur uns selbst „vorereitbar“ machen – das bedeutet, mit einer gewissen Flexibilität und Offenheit durch die Welt gehen.

Eine Ausbildung zum Schweißer bereitet dich auf genau das vor: Als Schweißer zu arbeiten. Das lässt sich sehr leicht nachvollziehen. Doch das Leben ist nicht immer solch eine lineare Abfolge von Ereignissen.

Ein Studium der Informatik bedeutet jedoch nicht, dass du irgendwann als Programmierer (wird oftmals mit Informatiker gleichgesetzt) arbeiten wirst. Es bedeutet, dass du den Grundbaustein für eine Zukunft bekommst, in der du das Wissen, das du in diesem Studium erworben hast, anwenden können wirst. Es bedeutet vor allem, dass dir die Möglichkeit gegeben wird, auf Veränderungen am Arbeitsmarkt besser reagieren zu können.

Doch dies gilt nicht nur für den Arbeitsmarkt, sondern auch für das gesamte Leben an sich.