Das Immanente und die Immanenz

Ob es uns möglich ist, sämtliche Erkenntnisse aus den Theorien der zunächst uns gestellten Probleme – die in jedem Sinne noch offen nach allgemeiner Ansicht möglich zur Beurteilung herangezogen werden – im Auge zu haben, um dergleichen zu lösen, wird sich zeigen. Als sinnvolle Methode hat sich seither die theoretische Reflexion, damit ist die kritische Beurteilung gemeint, erwiesen.

Zunächst wollen wir uns aber selbstverständlich den Theorien an sich widmen. In ihrer Wirklichkeit ihre Eindeutigkeit festzulegen, damit sie immanent – also, in sich geschlossen immanent – interpretiert werden können. Zweifellos gilt das Immanente immer als Teil des Objekts das immanent ist. Diese meta-theoretische Betrachtung ist im Sinne der Evidenz notwendig. Transzendentes wird dabei außer acht gelassen. Das heißt, die transzendente Immanenz, also solche, die immanent transzendent ist, ist durch ihre Beschaffenheit von dieser Betrachtung ausgenommen.

Warum? Es wird bald klar, dass die Wissenschaft, die wir hier so verzweifelt zu verwenden versuchen, nicht ausreicht um uns Klarheit – im Sinne einer theoretischen Erkenntnis – zu bringen. Sie ergibt einfach keinen Sinn. Gemeint ist dabei natürlich die Geisteswissenschaft, die in ihrer Beschaffenheit weit mehr umfasst, nämlich auch das, was es nicht erfassen kann. Damit ist die Metaphysik gemeint.

Es bedarf also, um die immanente Beschaffenheit der Immanenz zu berücksichtigen, nach Möglichkeit die Beurteilung durch die Geisteswissenschaft als Phänomene. Das erlebte, was nicht immanent ist, ist jedoch in den Erlebnissen immanent. Die Grundfrage, die wir uns hier also stellen müssen ist: Was bedeutet Immanenz? Es ist die immanente Beschaffenheit oder ein zusätzliches Merkmal rein erkenntnistheoretischer Gegebenheit?

Solche Fragen sind jedoch nicht zielführend, weil sie die uns bekannten Phänomene zu verwenden versuchen, um uns unbekannte Phänomene zu beschreiben. Wir müssen das Unbekannte mit Unbekannten beschreiben in der Hoffnung durch Analogien zu verstehen, was beide Unbekannten bedeuten, ohne uns jedoch auf das Bekannte zu beschränken. 

Haben wir dann die erschauten oder erdachten Phänomene – denn schließlich und endlich werden sie sich nicht vor unseren Augen manifestieren – schlussendlich festlegen können, ist es an der Zeit, das immanente Bewusstsein, also die Bewusstheit von Immanenz, im realen physischen Phänomen zu realisieren. 

Dass man auf Grund dieser Phänomene weiters weitere Phänomene betrachten wird, daran liegt kein Zweifel. Folglich wird uns die mathematische – gemeint ist hier die logische – Erkenntnis weit mehr über die Mannigfaltigkeit der absoluten Wissenschaft, und was auch immer wir als solche deklarieren wollen, zeigen. Weit mehr, nämlich als was wir bisher gewusst haben. Das Fundament von allem aber ist die absolute Gegebenheit, das Phänomen in seiner selbst – gemeint ist Immanenz.

Doch was ist Immanenz und was ist das uns immanent gegebene? Welche Gesetze mögen gelten, oder ausreichend sein, das heißt genügen, um uns die Wahrheit vor Augen zu führen? Die Möglichkeit eines Erkenntnisgewinnes ist davon abhängig, wie offen wir mit Widersprüchen umgehen können. Darin begründet sich unsere Fähigkeit, Immanenz zu begreifen. Man könnte fast behaupten sie ist uns immanent, doch das würde weiter führen, als wir derzeit sind.  

Wir sind hier, weil wir einen Begriff suchen; einen Begriff, der sich in seinen Merkmalen von dem unklaren und widerspruchsvollen Gegenstand der Immanenz unterscheidet. Dies sollte uns dann zur Lösung bringen; das Erkenntnisobjekt, also das Objekt unserer Erkenntnis, worauf wir hoffen, dass wir dadurch die Erkenntnis bekommen würden – gemeint ist hier der bereits erwähnte Erkenntnisgewinn.

Die Theorien über das Wesen dieses Objekts wurden bisher noch außer Acht gelassen. Wie korreliert dieses Objekt mit dem Objekt dessen, was wir als Immanenz bezeichnet wollen? Was wird uns die Lösung bringen und ist diese Lösung selbst ein solches Objekt? Wird die Lösung dem Objekt immanent sein oder ist sie einfach – und das betrifft natürlich noch alle weiteren Objekte – durch die gegebene Erkenntnis hinsichtlich des Seienden in der natürlichen Wissenschaft interpretiert?

Eben zur Lösung jener Aufgaben bedarf es weit mehr als die Erkenntnis, nämlich auch die Erkenntniskritik – damit ist die Kritik der Erkenntnis gemeint. Diese umfasst eine besondere Art der Erkenntnis, nämlich der Kritik. Doch die Kritik ist eine Erkenntnis, die wiederum einer Erkenntniskritik unterzogen werden muss. Schließlich und endlich führt man Kritik über die Kritik. Diese kritischen Betrachtungen sind, wie soll es denn anders sein, Anschauungen (Phänomenen) und deren Wissenschaft (Logik) immanent – was auch immer das jetzt bedeuten soll.

Die vorherrschenden Meinungen, was Immanenz sein soll, umfasst größtenteils eine Interpretation auf Basis eines Glaubens, einer Religion, der Beschaffenheit einer Welt, in der ein göttliches Wesen Teil dieser Realität sein soll. Davon möchten wir Abstand nehmen, ohne jedoch die Gläubigen zu beleidigen. 

Was soll eine natürliche Wissenschaft sein? Eine Wissenschaft, die sich von der Natur entwickelt hat oder sich dessen annimmt. Ist damit gemeint, dass sich die Geisteshaltung nur darauf beschränkt, was uns von der Natur gegeben wurde? Der Gegenstand von Wissenschaften kann jedoch auch eine Theorie von Gott und dem Gottesbeweis handeln – einem Betrachtungsgegenstand, welcher keinen logischen Regeln folgt.

Wenn bereits der Gegenstand der Betrachtung keiner Logik folgt, wie kann dann die Wissenschaft, die sich mit diesem Gegenstand befasst, logisch sein? In der Theologie ist alles möglich. Wenn jedoch all das möglich ist und dadurch all das auch als Teil einer Wissenschaft gesehen werden kann, dann erfahren wir hier, dass selbst Gegenstände die wir nicht erfassen können und keiner logischen Gesetzmäßigkeit folgen, als Teil einer Wissenschaft gezählt werden können. 

Die Betrachtung der Immanenz, die dem methodologischen Vorbild der Theologie folgt, insofern als dass der Betrachtungsgegenstand keinen logischen Sinn ergibt, wurde eben bisher durch unlogische Erkenntnisse versucht zu erklären. Gemeint ist der Unsinn, den manche als Gott bezeichnen. Indem wir sie von dort abzugrenzen versuchen wird die Betrachtung der Immanenz einer ganz neuen Dimension unterliegen.

Gehen wir über das uns Gegebene und direkt Erkennbare hinaus, unterliegen wir einer Erkenntniskritik. Dasselbe gilt dann auch für das Gegenständliche, was als rätselhaft statt allgemein existenzialistisch – gemeint ist hier wie in der Praxis oftmals behauptet wird der Beweis der Existenz – angesehen werden kann. Doch allumfassend ist unsere Ansicht nicht unbedingt. Die transzendentale Erkenntnis, also jene, die nicht dem Wissen zugeschrieben wird, gilt als Transzendentes. Die Erkenntnis ist natürlich auch dieser Transzendenz immanent.

Konsequenterweise kann es eben nicht dem vorgegeben Wissen über Transzendenz anhaften, sondern nur den Ausführungen nach dem Gegenstand außerhalb dieser Erkenntnis. Absolute immanente Gegebenheit ist einer Existenz und dem Wissen dieser Existenz immer immanent, wohl aber theoretisch transzendent. Absolute Gegebenheit ist, was wir als reines Phänomen schon als Beziehung während der Gegebenheit als reine Existenz charakterisieren. Nun ist es aber notwendig, das der Charakter des Phänomens – gemeint ist hier die Immanenz – als reine Erkenntnis gegeben ist. 

Was diese Gegebenheit mit sich bringt ist eine Wissenschaft von den Phänomenen die transzendent immanent gegeben sind. Ist dies jedoch immer allgemein gültig? Welche Aussagen entsprechen dieser gegebenen Immanenz einer Gegebenheit die ihrer Objektivität nach als Phänomen einer Wissenschaft gelten soll? Schließt dies die Transzendenz mit ein? Eine exakte Wissenschaft ist zugleich durch das Phänomen gegeben als auch Gegebenes, wodurch sich das Phänomen analysieren lässt.

Es scheint hier nun etwas vorzuliegen, was man allgemein als in sich geschlossener Zirkel bezeichnen kann. Im Grunde genommen ist das Gegebene Teil des was uns gegeben ist, aber eben nicht nur ausschließlich. Wir brauchen aber ein Werkzeug, wodurch wir das Gegebene als Gegebenes erkennen können, was dann dazu führt, dass es als – gemeint ist hier ein unserer subjektiven Erkenntnis gegebenen – Gegebenheit in Erscheinung tritt.

Sogleich ist jedoch die Erscheinung in kritischer Betrachtung keine Erkenntnis, sondern nur ein Phänomen des Phänomens. Welch Widerspruch, der uns dazu führt, dass wir die Gegebenheit nicht oder nicht mehr als solche erkennen können. Es ist dennoch ein Phänomen jedoch kein Wahrnehmungsphänomen, das uns als solches als Ausdruck zu erkennen gibt. Leichter faßbar wäre das Phänomen, wenn es eben nicht als solches in Erscheinung tritt – jedoch würde man es dann wohl kaum als Phänomen bezeichnen.

// Phänomenologie