Experimentelles Schreiben (Teil 1): Ohne Ende beginnen?

Der erste Schritt, ein Buch zu schreiben, ist es, ein Thema auszuwählen. Der zweite ist die Outline, in der du die wichtigsten Fragen stellst und sie dann in deinem Buch beantwortest.

Doch wie würde ein Buch ohne Outline aussehen?

Wenn ich mich einem spannenden neuen Thema widme, kann ich nicht immer gleich wissen, wie die Struktur eines Buches sein wird. Was ich also zuerst tue, ist zu recherchieren, um mehr über ein Thema zu lernen. Interessante Informationen und daraus resultierende Erkenntnisse schreibe ich auf.

Das Buch formt sich langsam aus dem Pool an Informationen, die sich angesammelt haben…

Auf den ersten Blick entsteht dadurch nur eine Ansammlung von Text ohne Zusammenhang. Dieser erschließt sich mir erst im Zuge weiterer Recherche, wenn mich meine Ergebnisse in eine gewisse Richtung ziehen. Ich erkenne dann bestimmte Muster – oder glaube zumindest sie zu sehen – und möchte sie am liebsten gleich in Worte fassen.

Erst daraus ergibt sich eine Struktur, durch das Muster, das ich glaube erkannt zu haben. Das Buch formt sich langsam aus dem Pool an Informationen, die sich angesammelt haben. Zusammenhänge ergeben ein eindeutiges Bild, wie das Buch nun auszusehen hat, und was ich dem Leser eigentlich darbringen möchte.

„Das Talent gleicht dem Schützen, der ein Ziel trifft, welches die übrigen nicht erreichen können; das Genie dem, der eins trifft, bis zu welchem sie nicht einmal zu sehen vermögen.“

Arthur Schopenhauer

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