Als Lösung all unserer Lese- und Lernprobleme wird immer öfters Speed Reading vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Sammlung an verschiedenen Methoden, um die Lesegeschwindigkeit zu steigern und mehr vom Gelesenen zu behalten. Doch mehr Bücher zu lesen reicht alleine nicht aus … Was macht man mit dem Gelesenen?
Wenn auch immer wieder propagiert wird, dass ein Speed Reader mit verschiedenen Methoden seine Lesegeschwindigkeit verdreifachen konnte, damit den Stapel an ungelesenen Büchern endlich „abarbeiten“ konnte, so frage ich mich doch, was er sonst damit bezweckt hat. Die Frage ist also: Was nun?
Speed Reading eignet sich nicht für Romane. Ein literarisches Werk, das wir zum Genuss lesen, sollte man nicht schlingen. Doch für akademische Werke, oder um schneller mehr Informationen aufzunehmen, ist Speed Reading sehr gut geeignet. Denn man braucht es um seine eigenen Bücher zu schreiben…
Wenn auch Originalität nicht (mehr) ganz so wichtig ist, wie ich in einem anderen Beitrag bereits geschrieben habe, so möge doch das Werk durch die Referenz auf andere Werke dahingehend dem Leser eine neue Sicht auf die Dinge ermöglichen. Wer mehr gelesen hat, kann mehr zusammenführen.
Ein Buch zu schreiben ist daher nicht von Originalität abhängig, sondern von der Fähigkeit, viel Information zu verarbeiten und in einem neuen Kontext zu präsentieren. Kreativität beruht auf der Fähigkeit, alles miteinander zu verbinden. Wer also gute Bücher schreiben möchte, der sollte vor allem sehr viel Gutes lesen – wobei mit guten Büchern hier die Art von Werken gemeint ist, die man auch selbst erstellen möchte.