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Das Chinesische Zimmer
Das Chinesische Zimmer ist ein Gedankenexperiment von John Searle:
„Bei dem Gedankenexperiment stellt man sich einen geschlossenen Raum vor, in dem ein Mensch, der keinerlei Chinesisch versteht, in chinesischer Schrift gestellte Fragen – anhand einer in seiner Muttersprache verfassten Anleitung – in chinesischer Schrift sinnvoll beantwortet. Personen außerhalb des Raums folgern aus den Ergebnissen, dass der Mensch in dem Raum Chinesisch beherrscht, obwohl das nicht der Fall ist.“
Wikipedia
Wenn dieser Mensch in dem Raum es also bewerkstelligt, andere Menschen außerhalb zu überzeugen, dass er Chinesisch beherrscht, dann könnte man sagen, dass er tatsächlich Chinesisch spricht. Es gibt jedoch keine eindeutige Definition, was es heißt, eine Sprache zu sprechen. In diesem Beitrag möchte ich näher darauf eingehen.
Was bedeutet „eine Sprache sprechen“?
- Einen Muttersprachler davon zu überzeugen, dass man eine Sprache spricht (Chinesisches Zimmer).
- Eigene Sätze bilden können, um zu sagen, was man sich denkt.
- „When you don’t have to actively think what you want to say!“ – Barry Farber
Jetzt haben wir vielleicht eine ungefähre Vorstellung davon, was es bedeutet, eine Sprache zu sprechen. Dies sagt jedoch nichts über unseren tatsächlichen Kenntnisstand aus. Der CEFR versucht dies anhand von Levels (A1 – C2) darzustellen.
Doch gehen wir einmal von der institutionellen Begrifflichkeit weg und konzentrieren wir uns auf das, was allgemeine Gültigkeit hat. So ist es wohl Usus, zu sagen, ein Kind „spricht“ wenn es auch nur wenige Wörter herausbringt. Tatsächlich könnte man ebenso von sich behaupten, 100 Sprachen zu sprechen, in welchen man nur einige Phrasen beherrscht.
Schlussendlich ist es wirklich irrelevant, wie viele Sprachen Sie tatsächlich behaupten zu sprechen, sondern vielmehr, was Sie damit anstellen.
Das persönliche Ziel
Beantworten Sie sich folgende Fragen:
- Was möchten Sie erreichen?
- Ist es Ihnen ein Bedürfnis, Bücher in fremder Sprache zu lesen?
- Über welche Themen möchten Sie sich mit Muttersprachlern unterhalten?
Diese persönlichen Präferenzen zu unserem, den von Beginn an, definierten Begriff, sind weitaus und wesentlich wertvoller, als Abstraktionen die als allgemeine Definitionen für das „Sprechen einer Sprache“ herangezogen werden.
Eine Sprache zu lernen und sie zu sprechen ist subjektiv. Haben Sie Freude dabei und erreichen Sie jenes Ziel, das für Sie wichtig ist. Warum sollten Sie überhaupt erzählen, dass Sie eine Sprache sprechen können, wenn Sie es in dem jeweiligen Kontext nicht brauchen?
Streicheln Sie nicht Ihr Ego.
Das haben Sie nicht notwendig.