Deine Erkenntnisse teilen

Einleitung

Wir wollen, dass uns andere sagen, was in Büchern steht, denn wir wollen sie nicht selbst lesen. Deshalb hören wir Hörbücher, schauen Dokumentationen, oder gehen auf die Universität in der wir auch gesagt bekommen, was denn bestimmte Texte bedeuten.

Der Universalgelehrte

Der Versuch das gesamte Wissen ihrer Zeit festzuhalten war eine wesentliche Motivation vieler Polyhistoren (Universalgelehrte). Heute haben wir durch das Internet die Möglichkeit auf Fakten gezielt zugreifen zu können. Die Informationen müssen nicht mehr festgehalten, sondern verschieden zusammengefügt und neu interpretiert werden.

„However, a different school of thought promotes the idea that although specialization made sense a century ago as the information era emerged, it does not hold a promising future in the knowledge era. The knowledge era, which significantly differs from the information era proposes that information itself has no intrinsic value if we hold on to it. It only makes an impact and implements change when we analyze and utilize the information and make decisions based on the knowledge generated from it.“

TBSNews.net

Es ist nicht im Interesse der Menschen, wenn man ihnen Fakten aufzeigt, sondern wenn man diese in einen neuen Zusammenhang bringt, wodurch auch diese Menschen erkennen können, dass ihnen das Wissen um diese Fakten einen Nutzen bringen kann. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie sich Fakten in einem sinnvollen Zusammenhang besser merken können.

Beispiel: 

Das Hubble Weltraumteleskop war eines von vier, das im Zuge des Great Observatory Programms ins All kamen. Ein anderes der vier, nämlich das Spitzer-Weltraumteleskop, lieferte den bislang besten Beweis für Wasser auf einem Exoplaneten (Quelle). Ein Exoplanet ist ein solcher, der um einen anderen Stern als die Sonne kreist. Es handelt sich dabei also um ein anderes Planetensystem. 

Das Hubble Weltraumteleskop wird den meisten Lesern bekannt sein. Das Spitzer-Weltraumteleskop vielleicht nur jenen, die sich intensiver mit dieser Thematik befassen. Doch ich habe es hier nicht einfach nur erwähnt, sondern in einem Zusammenhang aufgezeigt. Wenn der Leser nicht unmittelbare Handlungsmöglichkeiten daraus ableiten kann, wird er es allerdings bald vergessen. [Weiterlesen]

Das Universalgenie

Die Genialität liegt nicht im Aufzeigen von Fakten, sondern von der Kombination derer und der daraus abgeleiteten Erkenntnis. Wenn man den Leser auf eine neue Ansicht bringen kann, ist das wertvoller, als ihm zu sagen, was er auch auf Wikipedia hätte nachsehen können.

Und es wird schlussendlich interessant sein, da es interessant für den Leser ist, wie du über etwas denkst – wenn es auch wirklich deine Ansicht ist und nicht das, was sich gut verkauft.

Daniel Wieser, Schreib dein Buch!

Dies erfordert nicht nur die Fähigkeit, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, sondern auch die sprachliche Kompetenz, es so zu kommunizieren, dass es dem Leser erkenntlich wird.

Schreib ein Buch über andere Bücher

Versuche nicht originell zu sein und großartige intellektuelle Ideen zu haben. Versuche stattdessen verschiedene Bücher zu lesen und deine Erkenntnis aus diesen Büchern miteinander in einer Verbindung aufzuzeigen. Dies führt bestenfalls zu einer ganz neuen Erkenntnis und in jedem Fall ist die Kombination eine interessante.

Es geht also nicht so sehr darum, dass du versuchst einfallsreich zu sein. Es wird sich dir die Erkenntnis automatisch erschließen, wenn du deine Erkenntnisse aus den Büchern zu Papier bringst. Es geht uns dabei um eben jene Erkenntnisse und nicht nur um eine Zusammenfassung dieser Texte. 

Der Leser will wissen, was du daraus gelernt hast oder erkennen, mit welchen Augen du das Buch gelesen hast. Denn da du das ganze Buch gelesen hast, ist die Erkenntnis, die du daraus gewonnen hast, viel wertvoller als eine Zusammenfassung. Jeder liest ein Buch anders und erkennt vielleicht etwas, das anderen im Verborgenen geblieben ist. So ist deine Ansicht immer interessant, weil es deine Ansicht ist, aber nur unter folgender Bedingung:

„Niemand interessiert sich wirklich für deine Gedanken. Was interessant ist, ist, wenn du die Ausführungen anderer Autoren näher unter die Lupe nehmen und diese kommentieren kannst. Indem du unterschiedliche Positionen gegenüberstellst, zeigt sich, dass du dich wirklich intensiv mit diesem Thema befasst hast.“

Daniel Wieser, Niemanden interessiert was du weißt

Fazit

  1. Befasse dich mit verschiedenen Büchern
  2. Zitiere, kommentiere, erläutere
  3. Und dann füge deine Erkenntnis ein.