Was sollen wir lernen?

Einleitung

Viele Menschen fragen, welche Fähigkeiten sie lernen sollten, um ihren Wert auf dem Markt zu steigern. Doch das ist die falsche Frage…

Begeisterung

Finden Sie etwas, das Sie wirklich begeistert. Nicht, weil es Ihnen Geld einbringt, sondern weil Sie das Thema an sich lieben. Der Weg ist, etwas zu lernen, das für Sie spannend ist, nicht weil es einen Wert auf dem Markt hat.

Neue Themen finden

Das Andere ist die Frage, wie man auf neue Themen kommt, wenn sie einem nicht vorgeschlagen werden. Woher kommt Interesse an einem neuen Thema? Und woher kommt der Mut und die Kraft sich damit – auch in späteren Jahren in seiner Freizeit – zu befassen?

Nur wenige werden über Systemarchitekturen (Monolith vs. Microservices), Thermonukleare Astrophysik (Kernphysik und Astrophysik), Phänomenologie (Philosophie), oder sonst einem Thema lesen, wenn sie dieses nicht unmittelbar für ihren Beruf brauchen.

Lernen Sie außerhalb Ihrer üblichen Sphäre und werden Sie ein Weiser!

Wie soll denn jemand, dessen Hauptbestandteil seines Lebens darin besteht, eine Tätigkeit immer und immer wieder zu tun, auf den Geschmack eines neuen Themas kommen, wenn dieser noch nie davon gehört hat? 

Lesen Sie mehr Bücher

Manchmal kann das Lesen eines Buches zu einem bestimmten Thema Sie zu einem anderen Thema führen. Dies wird Ihre Perspektive erweitern. Es gibt eine Menge Informationen da draußen, aber entscheidend ist, wie Sie die Informationen in Ihren eigenen Kontext setzen, je nachdem, wo Ihre Berufung liegt. Deshalb ist es auch so wichtig zu schreiben

Langfristig denken

Viele haben außerdem die Einstellung zu Informationen, dass sie nur die Information „konsumieren“, die sie in dieser Situation brauchen. Das ist eine sehr kurzsichtige Einstellung. Auf diese Weise kommt man nie zu neuen Themen, die man nicht unmittelbar „braucht“. Dadurch kommt man aber auch niemals in die Situation diese Information vielleicht brauchen zu können.

  • Es ist nicht nur so, dass man vieles, was man lernt, später nicht mehr braucht.
  • Es ist auch so, dass man vieles gar nicht lernt, was man später brauchen könnte.

Doch wir können derzeit vielleicht nur schwer beurteilen, was wir einmal brauchen könnten, weil sich unsere Wahrnehmung auf unsere Vergangenheit stützt. Da wir es bisher nicht gebraucht haben, warum sollten wir es in Zukunft brauchen?

Was bedeutet „brauchen“? Wer will das definieren?

Und was bedeutet es, etwas zu brauchen? Ist es nicht manchmal auch gut, etwas nicht brauchen zu müssen? Wäre es nicht vorteilhafter, das Wissen zu nutzen, das wir wollen – aber nicht, weil wir es brauchen? Das zu lernen, was wir brauchen, ist eine sehr kurzfristige Sicht auf die Dinge, die Welt, das Leben. Wie können wir wissen, wie unser Leben in 10 Jahren aussieht?

„Je besser die Fähigkeiten, je besser das Werk, und umso größer die Freude an der Arbeit. Sie können gar nicht das gesamte Spektrum eines Handwerks oder eines Themengebietes erfahren, wenn Ihnen nur ein Bruchteil davon bekannt ist.“

Daniel Wieser, Speed Writing Genius

Wenn du ab heute jeden Tag eine Seite liest, bist du in 10 Jahren bereits einen Schritt weiter. Aber wir alle wissen, dass wir schneller lesen können, doch wir konzentrieren uns viel zu sehr, was wir in einer kurzen Zeit erreichen können. Doch wir unterschätzen, was wir in 10 Jahren erreichen können.

„Learning one new idea won’t make you a genius, but a commitment to lifelong learning can be transformative. Furthermore, each book you read not only teaches you something new but also opens up different ways of thinking about old ideas.“

James Clear, Atomic Habits

Zeit vergeht sowieso…

Ein Bachelor-Studium dauert 3 Jahre, ein Master-Studium 2 Jahre. Ein Buch mit 300 Seiten kann man in einem Monat lesen, die Basis einer Sprache lernt man in 3 Monaten. In 10 Jahren könnte man 120 Bücher lesen und damit bereits ein Experte auf einem Gebiet werden – vorausgesetzt, man will das auch. Oder man liest einfach nur mit Freude an der Sache.

Vermutlich ist das der beste Tipp.

So halte ich es mit der chinesischen Sprache. Vermutlich werde ich kein Sinologe und meine sprachlichen Fertigkeiten in Chinesisch werden sich nicht mit einem Muttersprachler vergleichen lassen. Doch wen interessiert es dann noch, wie gut ich Chinesisch sprechen kann, wenn ich Spaß daran hatte, es zu lernen?

Hinterfrage die Dinge

Es ist außerdem wichtiger zu verstehen, warum etwas so ist, als zu wissen, wie es ist. Denn wie etwas ist, ergibt sich daraus, warum etwas so ist, aber nicht vice versa. Und zu wissen, warum etwas so ist, öffnet die Möglichkeit die eigene Ansicht zu hinterfragen, während die Tatsache um das Wissen, dass es etwas ist wie es ist, dies nicht tut.

Das eine hinterfragt.

Das andere nimmt die Tatsache als gegeben hin.

Indem man aus Neugier hinterfragt und herausfindet, passiert noch etwas, das unglaublich wichtig ist: Man lernt immer neugieriger zu werden und zu verstehen, auch andere Dinge zu hinterfragen. Es ist ein niemals endender Prozess. Wenn Sie dorthin gelangt sind, werden Sie in eine Endlosspirale der Entdeckung gelangen, die ihnen weitere Erkenntnisse bescheren wird.

Fazit

Ob ich es benötige oder nicht sollte nicht die Motivation sein. Schlussendlich ist es eigentlich irrelevant, ob wir es brauchen könnten oder nicht. Besser Wissen haben und es nicht zu brauchen als es nicht zu haben und nötig haben zu müssen.