Ein schnelles Medium…
„Das Internet“ ist ein sehr schnelles, aber relativ kurzlebiges Medium. Damit meine ich, dass die Aufmerksamkeitsspanne des Users noch geringer ist, als in allen anderen Medien (zum Beispiel Bücher). Ein Benutzer würde nicht Stunden damit verbringen, einen Text auf einer Internetseite zu lesen. Zumindest weiß ich, aus eigener Erfahrung, dass mir das zu anstrengend wäre. Zusätzlich gilt das Prinzip: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Das heißt, sobald man eine Webseite geschlossen hat, wird man am nächsten Tag nicht darauf zurück kommen um „den Rest“ des Textes zu lesen. Viele andere Internetseiten warten darauf entdeckt zu werden. Man baut sich so sein eigenes Buch, indem man von Webseite zu Webseite springt um schlussendlich zu einem Artikel zu kommen, der es sich zu lesen lohnt.
Die einzige Webseiten, zu denen man regelmäßig zurückkehrt (Social Media und Youtube ausgenommen) sind Google und Wikipedia. Google dient dabei als zentraler Hub für alle Internetseiten, Wikipedia als Nachschlagewerk für alles Mögliche. Da wir weder Google noch Wikipedia imitieren können – damit ist nicht die technische Umsetzung, sondern die Nutzung der User gemeint – müssen wir einen anderen Weg gehen.
Auf Entdeckungsreise…
Im Buch The Art of Immersion zeigt Frank Rose auf, dass es wesentlich „besser“ ist, die eigene Webseite so zu gestalten, dass dem Besucher nicht gleich zu Beginn alle information gegeben wird. Der Benutzer möchte auf Entdeckungsreise gehen und etwas herausfinden. Er klickt sich durch verschiedene Seiten durch, bis er schließlich gelangweilt die Seite verlässt, oder etwas Besonderes gefunden hat.
Dieses Besondere könnte ein Buch, ebook, oder ein (anderes) digitales Produkt sein. Plötzlich steht der Benutzer vor der Wahl: Er kann erst dann weiter lesen, wenn er seine E-Mail eingibt oder ein Produkt kauft. Hier ist schlussendlich die Entscheidung: Wurde der Seitenbesucher genug „gefesselt“ und bleibt aus eigener Motivation weiter am Ball?
Oder springt er ab?
Blog oder Buch?
Dies klingt schon fast, als ob man sich für eines der beiden entscheiden müsste. Natürlich müssen Sie das nicht… Es geht vielmehr darum, zu verstehen, welche Ziele man erreichen möchte. Ein Blog ist nicht dazu da, dass alle Inhalte jeden Tag gelesen werden – selbst wenn Sie jeden Tag publizieren.
Wenn Sie wollen, dass Ihre „Message“ an den Leser kommt, dann ist ein Buch besser geeignet. Wenn Sie eine komplizierte Philosophie, eine geniale Idee, oder ein komplexes Konzept vorstellen wollen, dann empfehle ich das Buch. Für eine schnelle Idee, eine Lösung, einen einfachen Schritt, dazu nutzen Sie den Blog. In diesem Beitrag habe ich eine neue Art und Weise aufgezeigt, wie Ihr Blog genutzt werden kann.
Generell ist ein Blog auch ein guter Indikator dafür, ob Sie es für ein Buch schaffen. Wenn Sie nicht regelmäßig – zu einem Thema – schreiben, werden Sie Schwierigkeiten haben, ein Buch zu veröffentlichen.
Dennoch ist es leichter, eine Seite pro Tag für ein Buch zu schreiben, als einen Blogbeitrag pro Tag. Warum? Der Blogbeitrag muss in sich abgeschlossen sein – das wird von einer Buchseite nicht verlangt.