Einleitung
Viele Blogbeiträge beginnen mit einer Frage und enden mit einer Erkenntnis, die als Ratschlag präsentiert wird. Einer dieser Erkenntnisse ist, dass es das beste Buch nicht gibt. Egal über welches Thema man lernen will, wird man eine Reihe an Büchern heranziehen müssen.
Ein einziges Buch?
Bei der Mathematik war ich auch auf der Suche nach dem perfekten Buch, das mir alles erklären wird, was ich bisher nicht wusste. Doch je mehr Bücher ich las, desto schwieriger schien dieses Unterfangen. Ein einziges Buch würde jedenfalls nicht ausreichen, alle notwendigen Erkenntnisse festzuhalten.
Vielleicht könnte man aber die bestehenden Informationen neu sortieren, damit sie mehr Sinn ergeben?
Versuche nicht originell zu sein und großartige intellektuelle Ideen zu haben. Versuche stattdessen verschiedene Bücher zu lesen und deine Erkenntnis aus diesen Büchern miteinander in einer Verbindung aufzuzeigen.
Daniel Wieser – Deine Erkenntnisse teilen
Jedes mathematische Buch gibt noch mehr Einblicke in die Welt der Mathematik – und damit eine weitere Sichtweise auf unsere Welt. Es ist ein scheinbar unendliches Puzzle, das sich aus vielen Teilen zusammensetzt.
Welche Begriffe sind relevant?
Für mich ist es jedenfalls derzeit noch schwierig, herauszufinden welches Wissen wirklich notwendig ist. Doch wie man vielleicht auch früher nicht gewusst hat, welchen Nutzen einem die Erkenntnis über das Assoziativ- und Distributivgesetz bringen würde, so erkennt man es spätestens dann, wenn man sich intensiver mit algebraischen Strukturen beschäftigt, die notwendig für das Verständnis der Topologie sind.
Ob ich es benötige oder nicht sollte nicht die Motivation sein. Schlussendlich ist es eigentlich irrelevant, ob wir es brauchen könnten oder nicht.
Daniel Wieser – Worüber soll ich heute lernen?
Demnach muss ich mich einfach auch darauf verlassen, dass mathematische Lehrbücher derart aufgebaut sind, dass mir die für diesen Lehrstoff notwendigen Begriffe nach und nach beigebracht werden. Dennoch, und das sehe ich immer wieder, wird auf manche Bereiche zu großer Fokus gelegt, die für den späteren Verlauf des Buches weniger relevant sind.
Lies was du…brauchst? Viele haben außerdem die Einstellung zu Informationen, dass sie nur die Information „konsumieren“, die sie in dieser Situation brauchen. Das ist eine sehr kurzsichtige Einstellung. Auf diese Weise kommt man nie zu neuen Themen, die man nicht unmittelbar „braucht“. Dadurch kommt man aber auch niemals in die Situation diese Information brauchen zu können.
Daniel Wieser – Worüber soll ich heute lernen?
Das eigene Buch
Daher ist es mein großer Wunsch und ein Bedürfnis, mein eigenes Mathematikbuch zu schreiben, das das Material so aufbereitet, wie ich es lernen würde. Sicherlich werden auch noch andere Leser*innen davon profitieren. Doch wo anfangen? Mit welchem Themengebiet?
Die Informationen müssen nicht mehr festgehalten, sondern verschieden zusammengefügt und neu interpretiert werden.
Daniel Wieser – Deine Erkenntnisse teilen
Für eine Zielgruppe schreiben
Mathematikbücher sind oft in Hinblick auf eine bestimmte Zielgruppe geschrieben worden. Mathematik für Ingenieure, Physiker, Chemiker, und so weiter. Dementsprechend richtet sich auch der Lehrstoff nach der Zielgruppe. Wie kann es dann sein, dass in drei verschiedenen Mathematikbüchern, die für dieselbe Zielgruppe geschrieben wurden, Themen unterschiedlich ausführlich behandelt werden?
Schaffen Sie eine Persona und eine Marke, die die Menschen ansprechen können und wollen. Gehen Sie dorthin, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Präsentieren Sie sich ansprechbar. Präsentieren Sie sich als Experte. Schreiben Sie ein oder mehrere Bücher über Ihr Spezialgebiet.
Daniel Wieser – Willst du Menschen helfen?
Die Schwierigkeit liegt für mich darin, herauszufinden, was ein Ingenieur, Physiker, Chemiker usw. wissen muss. Denn wenn sich die Lehrbücher in ihrer Art unterscheiden, würde es dann nicht auch einen Unterschied machen, welche Bücher man liest? Welche sollte man denn lesen, um genau das Wissen zu bekommen, das man als „Physiker“ braucht?
Lesen Sie auch das, was Sie vielleicht nicht unmittelbar brauchen können – denn irgendwann werden Sie es brauchen können.
Daniel Wieser – Gedanken am Sonntag
Mathematik als System
Doch je mehr man lernt, desto mehr merkt man auch, dass die Mathematik ein ganzes System an Begriffen ist, das nach und nach enthüllt wird. Je mehr man lernt, desto mehr merkt man, was man noch lernen kann und man merkt, dass jedes Material sinnvoll ist, das dieses System mehr und mehr enthüllt.
Fazit
Es gibt daher nicht ein einziges Buch, das alles Wissen bereitstellt. Das ist auch nicht notwendig. Viel eher ist es wichtig, dass uns ein Buch auf ein weiteres bringt, und uns dazu inspiriert, uns noch mehr mit der Materie zu befassen.
Es ist nicht im Interesse der Menschen, wenn man ihnen Fakten aufzeigt, sondern wenn man diese in einen neuen Zusammenhang bringt, wodurch auch diese Menschen erkennen können, dass ihnen das Wissen um diese Fakten einen Nutzen bringen kann.
Daniel Wieser – Deine Erkenntnisse teilen
Das beste Buch ist daher nicht eines, das von sich behauptet, den ganzen Lehrstoff zu einem Bereich zu beinhalten, sondern das Feuer für das Thema entfacht, den Leser inspiriert und ihm eine Anleitung gibt, welche weiteren Schritte die Richtigen sind, um mehr über das Thema zu erfahren.
Woher kommt Interesse an einem neuen Thema? Und woher kommt der Mut und die Kraft sich damit – auch in späteren Jahren in seiner Freizeit – zu befassen?
Daniel Wieser – Worüber soll ich heute lernen?
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