Was willst du erreichen?

Einleitung

Möchtest du das Geheimnis deines Potenzials erfahren? Die Quelle allen Glücks und Zufriedenheit? Der einzig wahre Schlüssel, der dir deine innere Kraft offenbart? Die Methoden, die dir all das geben, was du dir schon sehnlichst gewünscht hast?

Ideologien…

Bullshit wie dieser lässt uns glauben, dass irgendwo noch mehr sein muss. Dieses Leben kann doch nicht alles sein? Mit dieser Vorstellung sind wir ständig im Ungewissen und im Glauben, es könnte sich alles „zum Besseren“ wenden, wenn wir (a) nur fest daran glauben, oder (b) hart genug dafür arbeiten. Beides sind falsche Annahmen.

This is your life and it‘s ending one minute at a time.

Fight Club

Hedonismus oder Stoizismus?

Ein jeder Mensch strebt schlussendlich nach weniger Leid. Der Schmerz der Existenz lässt sich nunmal nur kurzfristig über diverse Tätigkeiten minimieren. Die niemals endende Gier nach neuen Stimuli ist das, was die Wirtschaft antreibt. Der Glaube, es könnte irgendwann anders sein, ist die Motivation, die wiederum uns antreibt.

Warum tun wir das?

Wir haben gelernt, Ziele zu setzen und ein produktives effektives Leben zu führen, weil uns gesagt wurde, dass dies die Dinge sind, die uns glücklich machen. Wir messen unsere Glückseligkeit in täglichen Checklisten, bekommen einen Dopamin-Schub sobald wir ein To-Do abhaken, und werden süchtig nach Effizienz. Noch schneller, weiter, länger. Was ist das, was wir wirklich erreichen wollen?

Ein abstraktes Konzept 

Wir wollen etwas erreichen, was nicht existiert. Ein Konzept von Zufriedenheit, die sich erst dann einstellt, sobald wir all diese oder jene Dinge gemacht oder gekauft haben. Man gaukelt uns vor, dass eine Zufriedenheit in den Dingen liegt, die wir noch nicht besitzen. Indem wir dafür arbeiten, um uns diese leisten zu können, glauben wir, unseren Beitrag zu tun.

Ein episches Leben?

Doch es gibt kein episches Leben, außer das, wie wir es uns selbst gestalten. Wir werden schlussendlich nicht einen „nächsten Level“ erreichen, werden nicht glücklicher, weil wir mehr und mehr Titel und Zertifikate sammeln. Das Leben beginnt hier und jetzt und es endet hier und jetzt. Was ist das, was du gerne tust?

Von Hobbies zum Alltag

Erinnerst du dich noch daran, als du viele Hobbies hattest? Wie viele davon kannst du heute wirklich ausüben? Genies wussten bereits damals, dass es sinnvoll ist, sich auf wenige Hobbies zu beschränken.

Wie sieht dein Alltag heute aus? Nimmst du dir genug Zeit für deine Hobbies oder sind sie nur ein nice-to-have? Wenn sich aus ihnen keine Daily Habits entwickelt haben, wirst du vermutlich erst dann für deine Hobbies Zeit haben, wenn du mal wieder „Zeit hast“. Du merkst jedoch recht bald, dass dieser Zustand niemals eintritt.

Alles ist Spiel

Integriere deine Interessen in deinen täglichen Alltag. Es macht Sinn, sich auch für die Freizeitgestaltung einen Plan zu machen, auch wenn die kleinen Tätigkeiten dadurch fast schon langweilig werden, so wirst du langfristig erkennen, dass dies einen positiven Einfluss auf dich haben wird.

Dann erkenne, dass du in allen Handlungen etwas einbauen kannst, das dich interessiert. Wenn dein ganzes Leben plötzlich Spiel ist, du Meditation in allen Tätigkeiten integrierst, du somit auch keinen Urlaub brauchst, weil du konstant entspannt bist, was willst du dann mehr?

Fazit

Gestalte dein Leben so, dass du davon nicht entfliehen musst. Du wirst ziemlich bald in den Dingen besser werden, mit denen du dich täglich beschäftigst. Jedoch nicht, weil du etwas erreichen musst, sondern weil dir diese Tätigkeiten Freude bereiten.

Eine Reise folgt auf die andere, ein Schauspiel jagt das andere – wie heißt es doch bei Lukrez: „Auf diese Weise ist ein jeder stets auf der Flucht vor sich selbst.“ Aber was hilft es schon, wenn er sich nicht selber entfliehen kann? Er sitzt sich selbst im Nacken und ist sein lästiger Begleiter.

Seneca an Serenus, Von der Gelassenheit 

Du wirst nicht glücklicher, weil du irgendetwas erreichst. Wenn du täglich das machst, worin du dich selbst wieder findest und worin du Erfüllung findest, dann hast du alles erreicht, was man erreichen kann.